Im äußersten Südwesten Frankreichs, in St-Jean-de-Luz, nahe Biarritz, liegt dieser Campingplatz inmitten gleichwertiger und ähnlicher Anlagen. Man folgt einfach der Sammelbeschilderung an der Durchgangsstraße und findet "Camping International" an der Stelle, wo der Atlantik die Weiterfahrt beendet.
Nach eigenen Werbeangaben handelt es sich bei dem Platz um ein Viersternecamp (****) und es ist auch tatsächlich alles vorhanden, was man für einen Urlaub dieser Art braucht: Schwimmbad, Gaststätte, Bouleflächen, Spielplatz und sogar ein fast eigener direkt zugänglicher Strandabschnitt.
Das Platzgelände fällt leicht ab und bietet überwiegend ebene und große Stellplätze auf Rasenflächen, abgegrenzt durch hohe Hecken und Bäume. Ein kleiner Bach durchfließt das Gelände. Zwei Sanitärgebäude mit vorwiegend Sitztoiletten, aber ohne Trennung nach Männlein und Weiblein, sind ausreichend. Auf asphaltierten Wegen kann man jeden Stellplatz gut erreichen. Insgesamt macht "Camping International" einen sauberen und gepflegten Eindruck.
Vom Lärm der die Urlaubsorte verbindenden Durchgangs- und Staustraße ist nichts zu hören, eher macht sich die vorbeiführende Bahnstrecke bemerkbar, stört aber nicht.
Ein idealer Urlaubsplatz, wenn da nicht die vermutlich zahlenmäßig ständig anwachsenden Miethütten wären, von denen man das Gefühl hat, sie kriechen gierig an die noch verbliebenen Stellflächen für Zelte, Caravans und Wohnmobile heran, um auch deren Platz für sich zu beanspruchen. Die Wege der Hüttenbewohner führen an den Parzellen der Camper vorbei, die bis auf wenige Ausnahmen am Rande der Hauptwege untergebracht sind. Man grüßt sich nicht, grinst sich nicht freundlich an, sondern ignoriert sich weitgehendst. Zum ersten Mal blieb bei uns trotz aller Bemühungen das unser Hobby so einmalig machende Campinggefühl aus.
Die Kinder der Hüttenbewohner rasten mit ihren kleinen Fahrrädern auf den Wegen umher, was an sich nicht problematisch ist, wenn sie sich nicht mit den ständig ein- und ausfahrenden Fahrzeugen das Terrain teilen müssten. Nach jedem dumpfen Aufprall und dem anschließenden Geschrei hoffte man, dass nichts Schlimmes passiert war.
Vergebens suchte man die abendlichen Gruppierungen Jugendlicher, obwohl es an dieser Spezies hier nicht mangelte. Diskomusik dröhnte mit gewaltiger Lautstärke aus der Gaststätte, sie war aber vermutlich nur für die Ohren der Erzeuger gedacht, Gäste hatten nach den ersten Takten gegen 21.30 Uhr fluchtartig das Weite gesucht.
Alles in allem: Ein schöner, fast ideal gelegner Campingplatz, dessen Management aber damit beschäftigt zu sein scheint, des Wörtchen "Camping" aus dem Viersterneplatz (****) zu entfernen.
Sommer 2003:
Breite, asphaltierte Wege im gesamte Platzgelände
Sommer 2003:
Der Blick auf eines der Sanitärgebäude
unsere Seiten wurden letzmalig geändert am 04.11.2016